Mittwoch, 10. September 2008
Warum ich gerne bei Ausländern einkaufe
Es ist eigentlich immer so, aber gestern zeigte es sich in der deutlichsten seite:

Mittags ging ich (hungrig) einkaufen im Karstadt am Hermannplatz. Klasse lebensmittelabteilung. Die übliche einkaufsfalle schlug zu: wenn ich schon mal da war, konnte ich ja auch gleich noch dies und jenes mitnehmen ... An der quadratisch angeordneten wursttheke sah ich gratisproben von irgendwelchen dingen, und wie das nun mal so ist mit Dem Deutschen: der schaufelt sich gerne die proben rein und kauft trotzdem nichts. Dieses naturgesetz wurde dann auch prompt bestätigt, wie ich beobachten konnte. Ich schob meinen einkaufswagen vorbei und bemerkte erstaunt, dass diese theke dort Antipasti anbot: Oliven, eingelegtes oder gebratenes gemüse, meeresfrüchte.

Schon abgedreht und vorbeigehend, hörte ich plötzlich die liebliche stimme der verkäuferin hinter der theke sagen "Darf ich Ihnen etwas anbieten, mein Herr?". Ich drehte mich um - und sah eine unglaublich hübsche dunkle schönheit. Entweder indischer oder persischer abstammung. Wahnsinnig weiße und regelmäßige zähne, braune augen, edles gesicht - einfach zum verlieben auf den zweiten blick.

Ich ging etwas zurück und in ihre richtung. Sie bot mir eine probe "Curry-Krebsfleisch" an: eine ganze, riesige krebsklaue. Sie schmeckte köstlich. Also fragte ich noch kurz nach dem preis, bevor ich mir eine packung voll machen ließ. Dann ließ ich mich von dieser schönheit zu den oliven beraten. Stets gab sie mir von allem angefragten eine probe, und ich kaufte jeweils eine packung voll, ohne vorher den preis zu erfragen. Am ende meines kaufrausches fragte sie mich noch, ob ich etwas besonders mögen oder noch nicht kennen würde - das ginge dann auf's haus. Ich nahm an, sie wollte mir noch eine kleine probe quasi zum munde führen und entschloß mich für die Antipasti. Sie nahm erneut eine ganze schale und machte sie randvoll, ehe sie sie in den beutel mit den anderen schalen tat und dann mit dem preisschild zutackerte. Ich war beeindruckt über soviel service und freundlichkeit, vor allem weil sie ehrlich und sympathisch herüberkam. Ich bedankte mich höflich und versprach wiederzukommen.

Danach kam die brutale realität: an der grilltheke, an der ich Spareribs und einen Broiler zu erwerben hoffte, stand ein echter Berliner. Der ranzte mich an, ohne mich mit seinem arsch anzuschauen, was ich denn haben wolle. Ich entschied mich für den mickrigen Broiler und noch eine putenkeule - der rest des kümmerlichen grillangebotes war eh nicht zu identifizieren, und so bezahlte ich und verzichtete auch auf ein "Aufwiedersehen", da Der Deutsche mich keines weiteren wortes oder blickes gewürdigt hatte.

Nachdem ich das gebäude verlassen hatte, dachte ich darüber nach, wieso Der Deutsche eigentlich immer grundsätzlich arbeitsunwillig, unfreundlich, denunziatorisch und ein arschloch sein musste, während Der von ihm stets angepinkelte Ausländer immer arbeitswillig, freundlich und serviceorientiert war, obwohl er in der regel weniger lohn als Der Deutsche erhält.

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Sonntag, 1. Juni 2008
Evolution
... umschreibt normalerweise eine weiterentwicklung von leben. Beim Berliner Tagesspiegel kann so etwas höchstens noch ein ausgesprochener Nazi so sehen. Eine ehemals liberale zeitung (so etwa in den 70er jahren) hat es geschafft, innerhalb von wenigen jahren von wenigstens einer bürgerlichen zeitung zu einer mit bürgerlichem anstrich und reaktionärem hintergrund zu werden.

Wie viele andere zeitungen, die einen online-auftritt wagten, aber die redaktion der online-ausgabe lieber irgendwelchen studenten überliessen, hat der Tagesspiegel wohl den vogel abgeschossen. Auffällig viele "leserkommentare" werden von vielen rechtsradikalen verfasst und durch die online-redaktion publiziert. Unter meinungsfreiheit wird dort offenbar nur rechtsradikale propaganda verstanden. Aber das haben offenbar schon andere entdeckt.

Der Berliner Tagesspiegel jedenfalls gehört nicht mehr zu meinem einkauf, und im flugzeug nehme ich ihn auch nicht mal kostenlos.

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Sonntag, 25. Mai 2008
Berliner Mottenpost
Schon seit menschengedenken wurde die prollige Berliner Morgenpost (die zeitung für den einfachen Berliner) immer mit "Mottenpost" tituliert. Der Axel Springer-Verlag weiss das realistischerweise natürlich auch, deshalb hat er sich die URL www.mottenpost.de gesichert.

Kleiner tipp an die Springerstiefelleute: Die domain www.morgenpest.de ist noch zu haben.

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Freitag, 25. April 2008
Der Hitler-Fick
Dass der überwachungsstaat unaufhaltsam voranläuft, bleibt eigentlich nur dem mann von der strasse (also dem proll an sich) verborgen. Nicht nur Schäuble will in unser aller hirn eindringen wie der vermoderte penis vom Führer, nein, in der moderne des 21. jahrhunderts tut dies auch die privatwirtschaft.

Gestern noch regte sich die gesellschaft darüber auf, dass "eine Spiegel-Journalistin" quasi via Bundestrojaner monatelang abgelesen wurde, als sie emails mit dem afghanischen handelsminister wechselte - gar mancher Daniel Würg mit seinem kleinen penis "Hitler-Blog" würde sich so eine aufmerksamkeit wünschen - aber die tragweite dieser dilettantischen aktion blieb den meisten denkenden Deutschen verborgen: bei der BND-Affäre ging es nicht um terrorismus, kinderpornografie oder steuerhinterziehung, sondern ums stinknormale, gewöhnliche überwachen irgendeiner tusse und einem afghanischen minister, der jeden tag durch einen anderen ausgewechselt werden könnte.

Oder mit noch einfacheren worten: dieser Schäuble staat ist schon dermaßen überwachungsgeil, dass er jeden und jeden dreck überwacht, um sich einen runterzuholen.

Big Brother war vorgestern. Heute sind wir erheblich weiter.

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Montag, 28. Januar 2008
Roland Koch als Verteidigungsminister?
Der Roland ist bei der wahl abgeschmiert wie ein papierflieger. Jetzt rätselt die deutsche journaillie darüber, wie sein für mich völlig uninteressantes schicksal aussieht und spekuliert:
Roland Koch wird Bundesverteidigungsminister, nachdem dieser blasse (aber treue) Franz-Josef Jung wieder zurück nach Hessen als oppositionsführer geht (von wo er ja kam, nachdem er für Roland Koch die lügen zu den "schwarzen Kassen" und "jüdische Vermächtnisse" auf sich genommen hatte).

Geil, endlich kann Roland Koch dann in Afghanistan auf ausländische Jugendliche schießen.

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Freitag, 16. November 2007
Stiftung Burgertest
Im Test: 2 Burger
Testurteil: naja


Der tester wurde mit einem gutschein von * zu einer der vielen filialen in der stadt geschickt und erwarb unter notarieller aufsicht einen Großen Könich und ein Knuspriges Huhn zum vorzugspreis von zusammen 3.49 Euro.

Der tester konnte sich davon überzeugen, daß diesmal kein microwellengerät zur erwärmung der burger benutzt wurde und die zutaten vermutlich frisch waren, da die auslieferungsfrequenz aufgrund der hohen kundenzahl sehr groß war.

Das Knusprige Huhn - erfahrungsgemäß sollte man immer minderwertigeres Fleisch zuerst essen, um den Gaumen nicht zu strapazieren - erwies sich aromatisch tatsächlich mit huhngeschmack, das fleisch jedoch eindeutig nicht fest, sondern eine art zusammengeknetetes irgendwas. Gleichwohl wurde der geschmackstest mit der note 2.5 (gut) bewertet.

Der Große Könich hatte zuviel american sauce-mayonaise (?) drauf und erwies sich als schwer verträglich. Der tester klagte über zuviele gigakalorien, die den geschmack verdarben, obwohl das mutmaßliche fleisch echt und nicht soviel fett zu beinhalten schien. Er bewertete diesen test mit der note 3.5 (befriedigend).

Insgesamt wurde festgestellt, daß man sich auf diese weise nicht so oft ernähren sollte.

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Montag, 10. September 2007
No more tip !
Seit gestern habe ich ein gelübde.
Ich gebe keine trinkgelder mehr in Deutschland.

Nachdem ich gestern nachmittag eine kleinigkeit in einem Bistro zu mir genommen hatte und die rechnung über 16,50 auf 17,- aufrundete, musste sich die kellnerin zu einem hauchleisen, kaum wahrnehmbaren "Danke" zwingen. Ich hatte den eindruck, das war ihr zu wenig trinkgeld. Ich, der ich gewohnt daran bin, immer zu tippen, war zuerst konsterniert und danach ziemlich verärgert, schließlich schenkt man mir in meinem job nicht mal ein 'Danke'.
Ab welcher höhe zeigt man dankbarkeit für geschenktes geld?

Mir schien schon seit geraumer zeit, dass es quasi schon zur routine gehört, tip zu geben, obwohl die bedienung nichts besonderes war/ist. Das beweist die tatsache, dass selbst bei beschissendster bedienung noch trinkgelder gegeben werden oder sogar dreist danach gefragt wird, um auch unentschlossene oder einschüchterbare dazu zu zwingen.

Da in Deutschland der "Service" im preis inbegriffen ist und kellner/innen ihr festes gehalt beziehen, war das gestern der letzte tropfen ins fass. Schon der nächste kellner im nächsten Café, der mir einen (schlechten) kaffee und ein stück (sehr leckeren) eiskuchen brachte, wurde seiner meinung nach ein opfer meines neuen gelübdes. Trotzdem er keinen müden Cent extra erhielt, bedankte er sich nochmal explizit für meinen besuch und schaute mir durchdringend in die augen.

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Montag, 6. August 2007
Indisch kotzen
Indisch essen ist für gewöhnlich gut, wenn man nicht gerade den berühmten griff ins klo landet. Der inder auf der bergmannstrasse zum beispiel ist nicht zu empfehlen - billig, aber dafür kann es sein, dass man die nacht auf dem klo verbringt.

Das "Arman" auf dem Mehringdamm dagegen ist designermäßig eingerichtet, und es schmeckt auch ganz gut. Das problem: es hat offensichtlich einen betriebswirt (auch bekannt unter "BWLer") als mitarbeiter oder chef, und die leute können nicht mit kritik umgehen.

Vor kurzem war ich dort mit einer freundin zum 2. mal essen. Meiner regel (Iss nur das, was diese restaurants auch wirklich kennen und können.) folgend, bestellte ich natürlich ein lammgericht. Als es an den tisch gebracht wurde, fiel mir bereits auf, dass die soßenoberfläche glatt war, wo normalerweise immer ein paar fleischstücke wie eisberge herausragen. Offenbar war das lamm auf dem weg zum tisch verloren gegangen oder aber rar geworden, d.h. der weltmartpreis für lamm ins unermessliche gestiegen. Das essen schmeckte auch sehr gut, ohne zweifel, aber es war als hauptspeise und nicht als vorspeise deklariert.

Als der erste kellner vorbeischaute und höflich fragte, ob alles zu unserer zufriedenheit sei, antwortete ich ihm genauso höflich und ehrlich, dass das lamm in meinem gericht ein wenig kurz ausgefallen sei.
Als der zweite kellner zum abräumen kam und fragte, ob wir zufrieden gewesen seien, antwortete ich ihm ebenso höflich, dass das essen sehr gut geschmeckt habe, aber ich nur 3 bis 4 kleine stückchen lammfleisch vorgefunden habe. Höflich und ehrlich. (Wie sonst sollte sich ein restaurant bzw. seine küche um verbesserungen bemühen können, wenn der gast nicht klar und deutlich sagt, was sache war?)

Die reaktion war, gelinde ausgedrückt, eine unverschämtheit: "Also das glaube ich Ihnen nicht. Unsere Portionen sind immer sehr großzügig." Mit anderen worten: Du lügst.
Immer noch höflich und freundlich antwortete ich ihm, dass mir sein glaube völlig egal sei und ich, hätte ich das geahnt, eher zum thai weiter vorne gegangen wäre, worauf er sagte, das könne ich ja das nächste mal tun (Also der berühmte Kaltekrieger-Wessispruch "Wenn's dir hier nicht gefällt, geh doch nach driben!" ...) und wiederholte seinen indischen müll.

Ich habe keine ahnung, was er geglaubt hat, warum ihm ein gast etwas ehrlich antwortet, was er aber nicht hören will (oder warum er ihn dann überhaupt fragt), zumal ihm der gast 1. sagte, dass es zwar "sehr gut geschmeckt" habe, aber 2. leider die portion (für ein indisches restaurant ungewöhnlich) klein ausgefallen sei.
Vielleicht dachte er ja naiv, ich wolle den preis drücken oder ein freigetränk schnorren. Jedenfalls hat er jetzt definitiv einige gäste weniger, zumal die anschließende "rechnung" wie durch einen zufall keine positionen aufwies, weil "leider der Drucker kapputt gegangen" sei und nur einen nicht nachvollziehbaren handgeschriebenen endpreis aufwies.

Nein, so einen laden muss man nicht mehr aufsuchen, da gibt es genügend gute und ehrliche alternativen.

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Montag, 30. Juli 2007
Jerrys Todesurteil
Jerry, das miese stück, hat wieder zugeschlagen.
Diesmal hat er meine bettdecke angepisst. Anfangs, nachdem er ohne vorankündigung und uneingeladen bei mir einzog, fand ich ihn wegen seiner geringen größe ja noch nett und süß, weil er sich bescheiden und unauffällig gab und auch tatsächlich kaum auffiel. Auch als er ab und zu irgendwohin seine notdurft verrichtete, weil die klotür vermutlich zu war, habe ich noch nichts gesagt, aber als er eines tages ein geschenk anknabberte, das ich für eine freundin in den koffer gepackt hatte, war schluss: er hatte damit sein todesurteil selbst unterzeichnet.

Jerry ist ein feinschmecker, d.h. er isst nicht einfach alles, nein, er nimmt sich beispielsweise nicht die billigen suppentüten vom Aldi oder den Basmati-reis vom Lidl, nein, es muss schon die Knorr-tüte "Gulasch" sein, die offenbar durch die aluminiumverpackung genüssliche düfte ausströmte. Und den schokoladenpuffreis vom Aldi hat er fast komplett aufgegessen, ehe das haltbarkeitsdatum ablief - damals war ich ihm nicht böse, weil ich die packung längst irgendwo in einer kiste in der küche vergessen hatte.

Was ich jedoch an Jerry immer gehasst habe, sind seine widerlichen manieren: ich kenne sonst niemanden, der sich nicht nur seine bequemsten plätze wie z.b. mein sofa, sondern auch noch den ort seines essens vollscheisst. Widerlich.
Dabei sieht Jerry eigentlich nett aus, man traut ihm diese schweinereien gar nicht zu. Er ist höchstens 6cm "gross" und schmal wie mein zeigefinger. Als ich ihn das erste mal durch's wohnzimmer flitzen sah, dachte ich an eine motte, die vom boden nicht abheben konnte und wie ein blitz tieffliegend flatterte.
Heute habe ich eine mausefalle organisiert und mit schokolade bestückt.
Jerry hat sein leben verwirkt.

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Dienstag, 8. Mai 2007
Radiohören
Ich werde nie begreifen, was handwerker am radiogenuss haben. Vor meinem fenster wird gerade ein gerüst abgebaut. Mit einem höllenlärm. Und als ob das nicht genug wäre, dudelt da irgendwo noch ein mitgebrachtes radio vor sich hin.

Eigentlich kann man die musik kaum heraushören bei dem krach. Meist erkennt man aber nach einer weile, dass wieder ein radiofutzi redet. Natürlich ohne seine worte zu verstehen.

Walkman-Kopfhörer wären da genau das richtige für diese deppen, aber vermutlich wäre das ein verstoß gegen den arbeitsschutz.

Zum kotzen.

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