Montag, 6. August 2007
Indisch kotzen
Indisch essen ist für gewöhnlich gut, wenn man nicht gerade den berühmten griff ins klo landet. Der inder auf der bergmannstrasse zum beispiel ist nicht zu empfehlen - billig, aber dafür kann es sein, dass man die nacht auf dem klo verbringt.

Das "Arman" auf dem Mehringdamm dagegen ist designermäßig eingerichtet, und es schmeckt auch ganz gut. Das problem: es hat offensichtlich einen betriebswirt (auch bekannt unter "BWLer") als mitarbeiter oder chef, und die leute können nicht mit kritik umgehen.

Vor kurzem war ich dort mit einer freundin zum 2. mal essen. Meiner regel (Iss nur das, was diese restaurants auch wirklich kennen und können.) folgend, bestellte ich natürlich ein lammgericht. Als es an den tisch gebracht wurde, fiel mir bereits auf, dass die soßenoberfläche glatt war, wo normalerweise immer ein paar fleischstücke wie eisberge herausragen. Offenbar war das lamm auf dem weg zum tisch verloren gegangen oder aber rar geworden, d.h. der weltmartpreis für lamm ins unermessliche gestiegen. Das essen schmeckte auch sehr gut, ohne zweifel, aber es war als hauptspeise und nicht als vorspeise deklariert.

Als der erste kellner vorbeischaute und höflich fragte, ob alles zu unserer zufriedenheit sei, antwortete ich ihm genauso höflich und ehrlich, dass das lamm in meinem gericht ein wenig kurz ausgefallen sei.
Als der zweite kellner zum abräumen kam und fragte, ob wir zufrieden gewesen seien, antwortete ich ihm ebenso höflich, dass das essen sehr gut geschmeckt habe, aber ich nur 3 bis 4 kleine stückchen lammfleisch vorgefunden habe. Höflich und ehrlich. (Wie sonst sollte sich ein restaurant bzw. seine küche um verbesserungen bemühen können, wenn der gast nicht klar und deutlich sagt, was sache war?)

Die reaktion war, gelinde ausgedrückt, eine unverschämtheit: "Also das glaube ich Ihnen nicht. Unsere Portionen sind immer sehr großzügig." Mit anderen worten: Du lügst.
Immer noch höflich und freundlich antwortete ich ihm, dass mir sein glaube völlig egal sei und ich, hätte ich das geahnt, eher zum thai weiter vorne gegangen wäre, worauf er sagte, das könne ich ja das nächste mal tun (Also der berühmte Kaltekrieger-Wessispruch "Wenn's dir hier nicht gefällt, geh doch nach driben!" ...) und wiederholte seinen indischen müll.

Ich habe keine ahnung, was er geglaubt hat, warum ihm ein gast etwas ehrlich antwortet, was er aber nicht hören will (oder warum er ihn dann überhaupt fragt), zumal ihm der gast 1. sagte, dass es zwar "sehr gut geschmeckt" habe, aber 2. leider die portion (für ein indisches restaurant ungewöhnlich) klein ausgefallen sei.
Vielleicht dachte er ja naiv, ich wolle den preis drücken oder ein freigetränk schnorren. Jedenfalls hat er jetzt definitiv einige gäste weniger, zumal die anschließende "rechnung" wie durch einen zufall keine positionen aufwies, weil "leider der Drucker kapputt gegangen" sei und nur einen nicht nachvollziehbaren handgeschriebenen endpreis aufwies.

Nein, so einen laden muss man nicht mehr aufsuchen, da gibt es genügend gute und ehrliche alternativen.

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