Donnerstag, 28. Februar 2008
Ist hier Weibsvolk anwesend?
Sind hier zufällig ostdeutsche frauen unterwegs, die wegen eines schwarzmeerurlaubs ihre embryos abtreiben lassen oder ihre kinder töten?

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Dienstag, 5. Februar 2008
neues deutschland
die diktatur des verbraucherschutzes.

[automatische gesichtserkennung auf bahnhöfen zwecks durchsetzung des strikten rauchverbotes, der staat als ultimativer wächter über die belange jedes einzelnen, ich werde dir schon sagen, was gut für dich ist und freiheit, na ja, freiheit, das ist doch relativ. schön einfach übrigens, wenn ihnen jemand das denken abnimmt. sie können sich auf ein sanftes kissen legen und im eigenen safte schmoren. bis sie wegen irgendeines verstoßes gegen irgendeine krude staatliche regelung erschossen werden, standrechtlich. es lebe das heilige deutschland!]

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Montag, 28. Januar 2008
Linksruck oder überlaufendes Fass?
Als dieser CDU-Pofalla heute morgen sein generalsekret absonderte, dachte ich für einen moment, er sei ein vampir: der mann hat eckzähne, die deutlich länger sind als der rest seines gebisses.

Es gibt wohl kaum einen generalsektretär einer politischen partei, der mir je imponiert hätte. Es gab auch sicherlich dümmere als Pofalla. Aber selten einen, der bei mir trotz seiner prolligkeit ein teelicht einschaltete.

Als Pofalla heute sein gesülze darüber abliess, dass Roland Koch MP bliebe - komme was da wolle - und eine "bürgerliche Mehrheit" in Deutschland sah, wollte ich ihm nicht widersprechen. Allerdings leuchtete mir mein teelicht heim: Die menschen spüren, dass da was faul ist bei uns, dass es nicht fair zugeht und dass sie das nicht wollen. In der fachsprache nennt man das auch "ausbrechende Verteilungskämpfe".

Es ist auch irgendwie nicht einzusehen, warum mehrere millionen arbeitende menschen bei uns nicht mal einen Mindest(brutto)lohn von 7.50 Euro bekommen sollen, während sich leute wie Josef Ackermann (Deutsche Bank) allein mit seinem aufsichtsratsmandat dort jährlich 15 millionen Euro in den ar*** zuckerblasen. Bestes beispiel für die bigotterie unserer herrschenden und kassierenden ist meiner meinung nach Hartmut Mehdorn:
Proletenhaft polternd, wie man ihn kennt, pöbelte er nach der zähen einigung über die lokführergehälter, die Bahn müsse jetzt leute deswegen entlassen, weil die kosten dadurch drastisch gestiegen seien.

Von der seriösen Tagesschau erfahren wir dann: die 8 vorstandsmitglieder der Deutschen Bahn AG haben allein Die Steigerung der Gehälter der acht Vorstände hat 2006 acht millionen Euro gekostet.

Das heisst: (Zitat NDR:) "Acht Vorstände haben ein Achtel der gesamten Lohnsteigerung von 20.000 Lokführern erhalten."

Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht begreifen kann, was jemand mit 15 millionen Euro pro jahr treibt, wenn er sowieso selbst keine persönlichen ausgaben hat, weil man die aktiengesellschaft alles bezahlen lässt: Was andere als "Linksruck" denunzieren, halte ich persönlich für das persönliche überlaufen des persönliches fasses.

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Montag, 14. Januar 2008
Ausländer = Kriminalität
Man muss es anerkennen: Roland Koch hat es geschafft.

Heute morgen unterhielt ich mich mit unserem hausmeister, und eh ich mich versah, kam es zu den kriminellen jugendlichen. Der hausmeister wechselte ständig zwischen den worten "kriminell" und "ausländer" und machte inhaltlich keinen unterschied.

Der Bush-trick klappt halt immer: wenn man jemandem etwas lange genug einredet, ist er am schluss unerschütterlich davon überzeugt.

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Sonntag, 9. Dezember 2007
"gefühlte Inflation"
Als hätten wir es nicht schon immer gewußt, was uns diese dämlichen typen vom Bundeamt für Statistik seit einführung des t€uro einreden wollen.

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Mittwoch, 26. September 2007
Gammelfleisch & Scheisse
Ich stehe in einem "Auchan".
In einem echten supermarkt.

Und mir wird schlagartig klar, dass wir Deutschen nur gammelfleisch und scheiße fressen. Jeder "real,-" o.ä. ist nicht nur ein winziger Tante-Emmaladen gegen diese französischen supermärkte, sie verkaufen dort auch nur scheiße an den spießigen deutschen konsumenten.

Beim durchschweben der regalreihen sehe ich eine unvorstellbare, unglaubliche vielfalt an käsesorten - für Deutsche gibt es natürlich auch die gewohnten scheibenkäseverpackungen. Der meeresfrüchteteil ist ebenfalls aus anderen dimensionen: hier könnte man auch gleich seine eigenen netze auswerfen. Lebende hummer, muscheln, (echte) krabben, krabbenarme und -klauen, garnelen, fische, von denen ich noch nichtmal gehört habe - einfach alles ist hier zu bekommen. 30 meter weiter die salami- und schinkenecke. Die regionalen köstlichkeiten möchte man am liebsten gleich vor ort essen. 200 meter weiter die "weinecke": sie hat die größe einer großmarkthalle, wo versteigert wird. Hier kauft man nicht flaschen-, sondern kistenweise. Selbstverständlich gibt es auch ein regal mit "vins du monde". Gottseidank nur ein kleines regal.

Ginge mehr in mein kleines auto und der weg nicht so weit nachhause, ich würde in einen totalen kaufrausch verfallen. Mir wird klar, dass der begriff "Esskultur" in Deutschland eigentlich nicht existiert. Im vergleich mit den französischen supermärkte - nein, eigentlich ist ein vergleich gar nicht möglich ...

Der Deutsche mag es quadratisch, praktisch, "gut". Scheibenkäse, kottelett und fischstäbchen von Iglu - und fritten, dann ist er glücklich.
Jetzt verstehe ich auch, warum sonst niemand ausser den Deutschen auf der welt gammelfleisch kauft und verarbeitet.

Die Bratwurst und der Döner sind erfindungen aus Deutschland. Vermutlich auch noch patentiert. Da kann jede menge müll, gammelfleisch und fäkalie rein.

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Sonntag, 6. Mai 2007
Geschichte wiederholt sich
Ich bin ein immigrantenkind.
Früher sagte man dazu "Ausländer".

Mein pech ist, dass man es mir ansieht.
Natürlich sind meine eltern nicht aus Schweden eingewandert, nein, sie sind auch noch "schwarz". Und ich auch. Meine hautfarbe ist deutlich dunkler als die von anderen Deutschen.

Als ich ein kind war, war mir das nicht bewusst. Und den anderen kindern auch nicht.
Natürlich habe ich auch schon als kind gemerkt, dass irgendetwas anders war - ich wollte auch blond und weiss sein wie die anderen kinder, und irgendwie habe ich auch gemerkt, dass einige erwachsene mich nicht mochten und anders behandelten. Als ich 8 jahre alt war, war mein bester freund ein junge aus der nachbarschaft, aus einer asozialen-familie. Ich durfte ihre wohnung nie betreten, das hatte ihm seine mutter unter schlägen verboten. Ich durfte maximal bis zur tür, um ihn rufen zu können. Rolf, so hieß er, war nicht besonders intelligent und hatte auch (natürlich) asoziale und brutale züge, aber es gab nicht allzuviel auswahl an freunden in unserer strasse.

Eines tages neckte er seine mutter und fragte sie, was "Ausländer" seien. Sie antwortete gepresst, dass seien leute, die gefälligst wieder aus Deutschland abhauen sollten. Wenn es nach ihr ginge, würde sie sie alle rausschmeissen. Neugierig hörte ich zu; ich wußte gar nicht richtig, was "Ausländer" waren. Ob sie denn auch mich (seinen besten freund) rauswerfen würde, fragte er. "Ja", sagte sie kalt, ohne mich anzusehen. Und dann wiederholte sie ihr "Ja", während sie mich kalt grinsend ansah.

Bis heute hat sich nicht wirklich etwas verändert, denn ich sehe immer noch nicht aus wie die menschen um mich herum. Geschichte wiederholt sich, sagt man. Das ist wohl nicht wirklich so, höchstens im übertragenen Sinne. Auch heute habe ich beste freunde ohne derartige probleme von damals. Es gibt aber einen, der mir sehr lieb ist - obwohl er anfangs etwas bizarr (aber für Deutsche "normal") reagierte: Als ich ihm eines tages sagte, dass ich ihn wirklich sehr mochte, packte ihn die panik, weil er glaubte, ich sei schwul und könnte ihn mit meinem riesigen schwarzen schwanz vergewaltigen. Schlagartig distanzierte er sich von mir und verletzte mich damit sehr.
Es dauerte monate, bis W. sich von diesem scheinbar schweren betrug an ihm erholte und irgendwann kapierte, dass ich nicht schwul war und mich auf ihn stürzen würde.

Am vergangenen wochenende hatte er geburtstag und lud mich nicht ein. Natürlich hätte ich seine einladung dankend abgelehnt und behauptet, ich könne aus familiären gründen leider nicht kommen, wenn er sie ausgesprochen hätte. Ich wusste, dass teile seiner familie ausländerfeindlich und rassistisch sind und hätte ihn niemals kompromittieren wollen. Aber er lud mich gar nicht erst ein, wand sich sogar feige und erwähnte seinen geburtstag einfach nicht und reagierte kaum, als ich ihm ein geschenk mit nachhause gab.

Plötzlich war sie wieder da, diese hässliche mutter meines damals besten freundes, die mir mit sadistischem vergnügen deutlich machen wollte, dass ich unerwünscht war.
Geschichte wiederholt sich. Geschichte ist zum kotzen.

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Samstag, 10. Februar 2007
Kafka lebt
Man glaubt es kaum, aber wenn man das hier liest, bekommt man den eindruck, es liegt unseren bürokraten in den genen ....

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Mittwoch, 31. Januar 2007
Morgens vor der Bushaltestelle
Heute morgen sah ich auf der anderen straßenseite einen großen schwarzafrikaner, der seinen kleinen sohn an der hand hielt. Der kleine sah aus wie ein schokoladenkind und dementsprechend süß. Er plapperte irgendetwas vor sich hin, so dass bei diesem ganzen bild irgendwie einem das herz aufging.

Wie ein film setzten sich in meinem kopf daraufhin szenen zusammen, wie er im kindergarten mit den anderen blonden und schwarzhaarigen weißen kindern spielen würde. Und keinem der kinder würde irgendetwas wegen seiner hautfarbe auffallen. Unschuldig würden sie mit einander spielen und sich kabbeln.

Jahre später würden sie das berühmte Sesamstraßen-Spiel "Was passt nicht zu den anderen?" spielen, und er würde nicht begreifen, warum die anderen kinder sich plötzlich anders zu ihm verhielten. Ältere kinder und erwachsene würden ihnen mehr und mehr deutlich machen, dass er anders als sie sei.

Weitere jahre später würden die gleichen kinder mit dem finger auf ihn zeigen und ihn ausgrenzen, völlig vergessend, wie sie einst mit ihm in freundschaft spielten. In einer zeit, als sie nur sich selbst wahrnahmen und nie auf den gedanken kamen, er sei etwas anderes als ihr freund.

Und als erwachsene würden sie nur noch so tun, als mochten sie ihn und würden hinter seinem rücken schlecht über ihn reden. Oder sie würden so tun, als ob sie seine freunde wären, damit sie sich vor anderen produzieren könnten. Aber echte freunde würden sie nie mehr sein.

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Donnerstag, 21. Dezember 2006
Heut wird gelacht
Nee, heut wird nicht gekotzt, sondern gelacht:

Gestern war ich auf dem Flughafen Schönefeld - das teil, das der Berliner Senat ja als "BBI" Börlin Brändenbörg International in eine reihe mit JFK, London Heathrow oder Paris stellt.

Zuerst dachte ich, ich hätte vielleicht einen alten eingang aus der DDR-zeit erwischt, aber dann wurde mir klar: es ist tatsächlich der gigantischste flughafen aller zeiten, ein ar(s)chitektonisches wunderwerk, das international seinesgleichen sucht.

Das ankunftsgate ist sagenhafte 12 meter breit, und ich kann beschwören: ich habe noch nie in meinem ganzen leben so viele abgewrackte leute auf einem airport gesehen wie in Schönefeld ...



Selbst Tempelhof, den die superökonomen des Senats ja schließen wollen, damit ihr hypergeiler BBI nicht als totaler flop deutlich wird, hat ein weltklasse-flair gegen diesen schwachmaten-bau.

Nach der ersten fassungslosigkeit habe ich tränen gelacht. Das ist der beste Berliner witz aller zeiten.

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