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Dienstag, 17. Juli 2007
Der Tag, an dem mein Vater starb
kotzki, 21:43h
Es muss der tag gewesen sein, als ich an einem strand-"restaurant" in den USA mit freunden saß und ein bier trank.
Ein musiker spielte in der terassenecke der kaschemme live-musik. Alte bekannte songs, nicht mal schlecht. Er hatte keinen langen auftritt, denn der star des abends war ein älterer mann, der sich kurz darauf das mikro griff und einen sermon auf die helden der feuerwehr und 9/11 (2001) abließ. Im direkten anschluß kamen dann auch schon die helden der kriege dran, an denen die USA beteiligt gewesen waren oder aber selbst geführt hatten. Und flugs stellte er die Veteranen dieser kriege vor, die er auch gleich mitgebracht hatte, angefangen von einem Korea(!)-Veteranen, einem (natürlich) Vietnam-Veteranen und einen Irak-Veteranen (Der Panama-Krieg war wohl nicht wichtig oder lang genug gewesen ...). Ich drehte mich nur einmal kurz um und sah irgendwelche typen in ihren uniformen auf der bühne rumstehen und starr auf die US-fahne schauen. Der typ sülzte weiter seinen text und sprach davon, wie heldenhaft diese helden Amerika verteidigt hätten und dass man ihnen auf ewig danken müsse. Was mich dabei fast mein bier ausspeien ließ, war nicht etwa diese dämliche masse Amerikaner, die brav jeden dreck ausführten, die der alte da von ihnen verlangte (aufstehen, rechte hand an linke brust halten, Nationalhymne singen, dann in den sonnenuntergang schauen, wieder die Nationalhymne singen ...) und auch nicht seine randbemerkungen über respekt, den gefälligst alle zollen sollten (vermutlich in unsere richtung, da wir als einzige nicht aufgestanden waren), sondern die bemerkungen über den irak-krieg, die "situation" in Afghanistan - und den kommenden krieg im Iran (!).
Ich habe höchsten respekt für die religion anderer leute und den patriotismus anderer nationen, aber dies bedeutet nicht, dass ich mich heuchlerisch am singen der jeweiligen nationalhymne (deren text ich sowieso nicht kenne) beteiligen oder gar aufstehen würde. Ich habe schlicht keinen bezug dazu und sehe auch keine verpflichtung.
Erst recht nicht für eine solche veranstaltung, in denen öffentlich zum krieg gegen ein anderes (öl-reiches) land aufgerufen bzw. das volk der Amerikaner aufgerufen wird und diese dummen schafe auch brav alle mitmachen und mitsingen.
Laut eines verfassungsurteils in den USA kann man sogar die US_fahne straffrei verbrennen, weil dies durch den 5. artikel der US-verfassung geschützt ist. Daher fand ich es bigott, als einige der umstehenden Amerikaner uns teils mißbilligend, teils drohend ansahen, weil wir den zirkus des alten kriegstreibers nicht mitmachten. Vielleicht ahnten sie aber auch nicht, dass wir keine Amis waren (aber selbst wenn ....).
Uns war jedenfalls die gute stimmung verflogen, und wir alle (Nicht-Amerikaner) waren betroffen einerseits von der dort deutlich dokumentierten dumm- und borniertheit der anwesenden ca. 200 leute, andererseits von der hilflosigkeit: allen war bewußt, dass diese verrückten alles auf der welt anrichten können, was ihnen einfällt, und niemand würde es wagen, sie aufzuhalten. Der nächste krieg würde also im Iran stattfinden, das war die botschaft.
Und ich wußte nicht, dass mein vater an diesem tag gestorben war.
Ein musiker spielte in der terassenecke der kaschemme live-musik. Alte bekannte songs, nicht mal schlecht. Er hatte keinen langen auftritt, denn der star des abends war ein älterer mann, der sich kurz darauf das mikro griff und einen sermon auf die helden der feuerwehr und 9/11 (2001) abließ. Im direkten anschluß kamen dann auch schon die helden der kriege dran, an denen die USA beteiligt gewesen waren oder aber selbst geführt hatten. Und flugs stellte er die Veteranen dieser kriege vor, die er auch gleich mitgebracht hatte, angefangen von einem Korea(!)-Veteranen, einem (natürlich) Vietnam-Veteranen und einen Irak-Veteranen (Der Panama-Krieg war wohl nicht wichtig oder lang genug gewesen ...). Ich drehte mich nur einmal kurz um und sah irgendwelche typen in ihren uniformen auf der bühne rumstehen und starr auf die US-fahne schauen. Der typ sülzte weiter seinen text und sprach davon, wie heldenhaft diese helden Amerika verteidigt hätten und dass man ihnen auf ewig danken müsse. Was mich dabei fast mein bier ausspeien ließ, war nicht etwa diese dämliche masse Amerikaner, die brav jeden dreck ausführten, die der alte da von ihnen verlangte (aufstehen, rechte hand an linke brust halten, Nationalhymne singen, dann in den sonnenuntergang schauen, wieder die Nationalhymne singen ...) und auch nicht seine randbemerkungen über respekt, den gefälligst alle zollen sollten (vermutlich in unsere richtung, da wir als einzige nicht aufgestanden waren), sondern die bemerkungen über den irak-krieg, die "situation" in Afghanistan - und den kommenden krieg im Iran (!).
Ich habe höchsten respekt für die religion anderer leute und den patriotismus anderer nationen, aber dies bedeutet nicht, dass ich mich heuchlerisch am singen der jeweiligen nationalhymne (deren text ich sowieso nicht kenne) beteiligen oder gar aufstehen würde. Ich habe schlicht keinen bezug dazu und sehe auch keine verpflichtung.
Erst recht nicht für eine solche veranstaltung, in denen öffentlich zum krieg gegen ein anderes (öl-reiches) land aufgerufen bzw. das volk der Amerikaner aufgerufen wird und diese dummen schafe auch brav alle mitmachen und mitsingen.
Laut eines verfassungsurteils in den USA kann man sogar die US_fahne straffrei verbrennen, weil dies durch den 5. artikel der US-verfassung geschützt ist. Daher fand ich es bigott, als einige der umstehenden Amerikaner uns teils mißbilligend, teils drohend ansahen, weil wir den zirkus des alten kriegstreibers nicht mitmachten. Vielleicht ahnten sie aber auch nicht, dass wir keine Amis waren (aber selbst wenn ....).
Uns war jedenfalls die gute stimmung verflogen, und wir alle (Nicht-Amerikaner) waren betroffen einerseits von der dort deutlich dokumentierten dumm- und borniertheit der anwesenden ca. 200 leute, andererseits von der hilflosigkeit: allen war bewußt, dass diese verrückten alles auf der welt anrichten können, was ihnen einfällt, und niemand würde es wagen, sie aufzuhalten. Der nächste krieg würde also im Iran stattfinden, das war die botschaft.
Und ich wußte nicht, dass mein vater an diesem tag gestorben war.
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Dienstag, 5. Juni 2007
trotzki, 12:06h
"leben heißt sterben lernen" - so rocko schamoni und so ich, mit der ergänzung, dass wir den tod schon mit dem ersten atemzug aufsaugen, das leben letztendlich ein langsamer zerfallsprozess ist und uns (menschen) mehr oder weniger geistige kraft gegeben wurde, um diesen zerfallsprozess möglichst individuell zu gestalten. glücklich leben heißt dann vielleicht auch glücklich sterben (wer kann das schon abschließend beweisen?), daher kommt wohl auch der spruch "carpe diem", nutzen wir also den tag, tun großes und befriedigen uns also damit im kleinen, in unserem leben, dem persönlichen zerfall.
was dazu gehört, kann man allerdings nicht genau sagen. oder? steinwürfe gegen polizisten? einkaufstouren im mediamarkt? pornoproduktionen? nine to five - festanstellung? familie? alles irgendwie und je näher man seinen geist am massengeschmack geparkt hat, umso weniger denkleistung muss man beanspruchen, um seinen persönlichen zerfall auszugestalten. doch, lebt man dadurch länger? verlängert das mitschwimmen im strom der verallgemeinerung das leben, vielleicht weil man seltener aneckt und wenig mit persönlichen problemen zu tun hat? nein, der zerfall ist unaufhaltsam und unabhängig von der eingesetzten denkleistung. der geist dient nur der ausgestaltung und wenn sie ihn nicht benutzen, dann leben und sterben sie eben unerfüllt. und das schöne ist: es interessiert niemanden!
was dazu gehört, kann man allerdings nicht genau sagen. oder? steinwürfe gegen polizisten? einkaufstouren im mediamarkt? pornoproduktionen? nine to five - festanstellung? familie? alles irgendwie und je näher man seinen geist am massengeschmack geparkt hat, umso weniger denkleistung muss man beanspruchen, um seinen persönlichen zerfall auszugestalten. doch, lebt man dadurch länger? verlängert das mitschwimmen im strom der verallgemeinerung das leben, vielleicht weil man seltener aneckt und wenig mit persönlichen problemen zu tun hat? nein, der zerfall ist unaufhaltsam und unabhängig von der eingesetzten denkleistung. der geist dient nur der ausgestaltung und wenn sie ihn nicht benutzen, dann leben und sterben sie eben unerfüllt. und das schöne ist: es interessiert niemanden!
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Mittwoch, 16. Mai 2007
GEZschalk
kotzki, 10:52h
Die Erste Reihe braucht wieder geld.
Um uns mit "Musikantenstadl", "Volksdümmlicher Volksmusik" und anderen geistigen hochgenuss präsentieren zu können, haben ARD und ZDF kein moos mehr übrig.
Deswegen klagen sie auch vor dem Bundesverfassungsgericht auf mehr kohle. Weil sie ja ihren "Bildungsauftrag" nicht an den mann und die frau bringen könnten. Sagen sie.
Es reicht eben nicht mehr, die kopfgeldjäger der GEZ durch die häuser schnüffeln zu lassen, nicht-zahler öffentlich blind des schwarzsehens zu beschuldigen und vor der eigenen haustür bedrohen zu können, indem man sich als angeblicher staatsdiener mit hoheitlichen rechten ausgibt.
Dass man auch anders an die fette kohle kommen kann, zeigen die gebrüder Gottschalk. Die beiden blonden aus Bayern kauften dem ZDF für sage und schreibe 500.000,- Euro die lizenz für den abendstuss "Wetten daß ...?" ab.
Garantiert haben die verantwortlichen beim ZDF sich dafür im konferenzraum einen gehobelt. Vielleicht haben sie aber auch auf ihr privatkonto was abgekriegt, das soll ja bei öffentlich-rechtlich bediensteten nicht ungewöhnlich sein ...
Wie man so richtig geld verdient und dabei etwas "verschenkt", zeigen die Gottschalks ganz schön: sie überlassen den Chinesen die China-Lizenz für ganz umsonst - im tausch gegen freie werbeblöcke bei den Olympischen Spielen in China.
Die bezahlten 500.000,- Euro ans ZDF kriegen die Gottschalks in vermutlich 2 werbeminuten wieder rein. und können diese ausgabe vermutlich noch beim deutschen finanzamt von der steuer absetzen.
Der rest ist reingewinn.
Nachzulesen in "Capital" 09.
Um uns mit "Musikantenstadl", "Volksdümmlicher Volksmusik" und anderen geistigen hochgenuss präsentieren zu können, haben ARD und ZDF kein moos mehr übrig.
Deswegen klagen sie auch vor dem Bundesverfassungsgericht auf mehr kohle. Weil sie ja ihren "Bildungsauftrag" nicht an den mann und die frau bringen könnten. Sagen sie.
Es reicht eben nicht mehr, die kopfgeldjäger der GEZ durch die häuser schnüffeln zu lassen, nicht-zahler öffentlich blind des schwarzsehens zu beschuldigen und vor der eigenen haustür bedrohen zu können, indem man sich als angeblicher staatsdiener mit hoheitlichen rechten ausgibt.
Dass man auch anders an die fette kohle kommen kann, zeigen die gebrüder Gottschalk. Die beiden blonden aus Bayern kauften dem ZDF für sage und schreibe 500.000,- Euro die lizenz für den abendstuss "Wetten daß ...?" ab.
Garantiert haben die verantwortlichen beim ZDF sich dafür im konferenzraum einen gehobelt. Vielleicht haben sie aber auch auf ihr privatkonto was abgekriegt, das soll ja bei öffentlich-rechtlich bediensteten nicht ungewöhnlich sein ...
Wie man so richtig geld verdient und dabei etwas "verschenkt", zeigen die Gottschalks ganz schön: sie überlassen den Chinesen die China-Lizenz für ganz umsonst - im tausch gegen freie werbeblöcke bei den Olympischen Spielen in China.
Die bezahlten 500.000,- Euro ans ZDF kriegen die Gottschalks in vermutlich 2 werbeminuten wieder rein. und können diese ausgabe vermutlich noch beim deutschen finanzamt von der steuer absetzen.
Der rest ist reingewinn.
Nachzulesen in "Capital" 09.
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