Montag, 26. Mai 2008
Deutsche Blödlichkeit
Nachdem mir eine bekannte aus norddeutschland in dramatischen worten über ein vermißtes mädchen und eine perfide telekommunikationstechnik erzählte, bei der ihr mutmaßlicher entführer/vergewaltiger/mörder nicht aufgespürt werden könnte, habe ich mal mühsam im internetz dazu recherchiert und diese meldung gefunden.

Man muß sich vor augen halten, dass ein 13jähriges mädchen, auch wenn es wie eine 18jährige aussieht, immer noch ein 13jähriges kind und deswegen doof ist. (Insofern trifft das natürlich auch auf die 13jährige Britin Charlotte zu, in der der brave unschuldsbock Marco Weiss bei seinem Türkei urlaub "zu früh gekommen" ist.)
Trotzdem verdient niemand so ein schicksal, bei dem es um leben, vergewaltigung, versklavung und tod geht.
Der mutmaßliche verbrecher, mit dem das mädchen Johanna Hotmar in kontakt stand, hat mit einer prepaid-handynummer mit ihr SMS gewechselt und ihr vermutlich kurz nach der ankunft im Düsseldorfer hauptbahnhof ihr eigenes handy abgenommen. Alles eindeutig keine guten omen.

Was mich jedoch für die kleine ernsthaft erschüttern läßt, ist die provinzielle blödheit der polizei. Wenn es keine weiteren fakten ausser denen im SpOn-bericht gibt, dann frage ich mich, wie es um die (in)kompetenz der zuständigen polizei bestellt ist:
einerseits ist sie in der lage, das handy des mädchens bis zum hbf in Düsseldorf zu orten, anererseits aber nicht anhand der zweifelsfrei vorhandenen daten des unbekannten?
Hinzu kommt noch, dass man auch im falle der entsorgung seiner SIM-karte immer noch anhand der IMEI-nummer des verwendeten handys dieses orten könnte.
Wenn man denn wollte.
Und kompetent wäre.

Bei solchen traurigen fällen frage ich mich dann doch, was Dr. Schäuble eigentlich will? Wenn seine handlanger noch nicht einmal in solch tragischen fällen voran kommen, wie will der rollstuhlfahrer uns dann vor seinen imaginären top-terroristen "beschützen"?

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