Dienstag, 15. Januar 2008
Sat1, Herr über Recht haben und Recht haben
Sat1 ist ja neben RTL der sender für gerächtigkeit.

Jeden tag werden dort mehrere HartzIV-empänger für ihr schmarotzertum öffentlich gekreuzigt, sei es am beispiel von (vor allem beliebter heruntergekommener Ossi-)familien, bei denen weder die erwachsenen kindern, noch die eltern arbeiten wollen, aber jeder ein auto besitzt, sei es ertappte schwarzarbeiter. Erstaunlicherweise hat man noch keine ausländer darunter gesehen, wo es doch immer heisst, diese kennten alle staatlichen abzockertricks und wären an unser aller misere schuld.

Sat1 bestimmt jedoch allein, wer schmarotzer ist und wer nicht: heute wurden zwei HartzIV-empfänger im "Frühstücksfernsehen" (die billige kopie vom ÖR "Morgenmagazin") gezeigt, die die teuren spielzeuge (Sony PSP) ihrer kinder und die lederjacken ihrer frauen beim pfandleiher versetzen mussten. Untersetzt mit klimpernder trauermusik auf dem klavier und der sonorigen frauenstimme, die sonst immer die opfer herunterkommentiert. (Weiss jemand, wie diese Sat1-tusse heisst?)
Es war herzerweichend.

Man fragt sich gar nicht, worin der unterschied zwischen den sonstigen HartzIV-beziehern besteht, denn auch die gezeigten beiden männer erwähnten nicht mit einem wort, ob sie aktiv arbeit suchen. Im gegenteil, irgendwie hörte man immer nur die worte, man käme mit dem geld nicht über die runden und das wäre das, was einem nur "zusteht".

So liebt es das privatfernsehen: Herr über recht und unrecht, am liebsten noch Herr über leben und tod.

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