Sonntag, 16. November 2008
Dieter Bohlen auf der Stulle?
Es gibt wenig, was mich öffentlich erbrechen lassen könnte. Eines dieser wenigen dinge könnte Dieter Bohlen auf meiner stulle sein.

Dieser tage erreichte mich eine kettenmail mit einem boykott-aufruf:

"Der Lebensmittelkonzern UNILEVER hat für seine Werbekampagne "Pro Active" für seine Margarine "Becel" Dieter Bohlen engagiert.
Dieser Herr, den viele für einen deformierten Charakter halten, hat in TV-Sendungen wie "Deutschland sucht den Superstar" hat nach Auffassung vieler die häßlichste und widerwärtigste Seite Deutschlands gezeigt.

Die Ziele von "Prominenten-Werbung" lassen nur den folgenden Schluss zu:
Jeder, der Produkte kauft, die von Dieter Bohlen beworben werden, kann somit nur ebenfalls dieser Sorte Mensch angehören.
Wollen Sie das?
Wollen Sie sich mit Dieter Bohlen identifizieren?


Wir rufen zum Boykott von Produkten der Firma Unilever auf!
Eine Firma, die solche Personen wie Dieter Bohlen für seine Produkte werben lässt, kann nur miese Produkte herstellen, die ihr Geld nicht wert sind.

Folgende Produkte stellt Unilever beispielsweise her (kurze Liste):
Knorr
Pfanni
Lukull
Mondamin

becel (Dieter Bohlen-Werbung!)
Livio
Majala
Rama
Mazola
Phase
Bertolli
Brunch


Eine ausführliche Produktliste mit allen Unilever-Marken ist in Vorbereitung, ebenso wie eine englische Fassung dieses Aufrufs, der weltweit verschickt werden wird.

Schließen Sie sich dem Boykott von Unilever-Produkten an!
Unterstützen Sie den Kampf gegen asoziale Werbung und leiten diese Mail an 5 (oder mehr!) weitere Personen weiter!"

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Dienstag, 7. Oktober 2008
Rezession
Ich habe eben in einer ketten-bäckerei 2 schrippen gekauft. Die zeiten sind natürlich schon lange vorbei, in denen eine bäckerei einem bäcker gehörte. Alles ist nur noch genormt, wird woanders in großen fabriken gebacken und hunderte von kilometern angeliefert. Die "Bäckereifachverkäuferinnen" haben vom backen soviel ahnung wie vom tontaubenschießen, der ganze undurchsichtige betrieb wird gelenkt von kleinen BWL-absolventen, die mit spitzen bleistift den maximalen ertrag bei minimaler schrippengröße errechnen und sich auf ihren zusätzlichen profit einen runterholen.

Die "Finanzkrise" ist an sich auf ähnlich deformierte charaktere zurück zu führen. Irgendwann haben sie die macht übernommen, diese kleinen widerlichen BWLer und Juristen. Sind aufgestiegen durch die personalabteilungen der firmen, haben sich eingenistet ins management und den mühsam aufgebauten erfolg unserer mütter und väter wie schmarotzer für sich selbst angezapft und ihre großen fähigkeiten im "Investmentbanking" eingesetzt. Es wurden produkte verkauft, die sie selbst nicht verstehen und in dinge investiert, die sie noch viel weniger verstehen. Josef Ackermann, der Schweizer gastarbeiter, der jährlich bisher ca. 20 millionen Euro in seinen allerwertesten geblasen bekam, schrie noch vor 2 jahren "Feurio!", als der staat eine regulierung der finanzbranche diskutierte. Heute schreit er um staatliche eingriffe, damit wir alle durch unsere steuern die milliardenverluste seinesgleichen begleichen sollen. Selbstverständlich bei weiterem bezug seines und ihrer vollen gehälter.

Natürlich werden wir zahlen. Wir zahlen immer.

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Mittwoch, 10. September 2008
Warum ich gerne bei Ausländern einkaufe
Es ist eigentlich immer so, aber gestern zeigte es sich in der deutlichsten seite:

Mittags ging ich (hungrig) einkaufen im Karstadt am Hermannplatz. Klasse lebensmittelabteilung. Die übliche einkaufsfalle schlug zu: wenn ich schon mal da war, konnte ich ja auch gleich noch dies und jenes mitnehmen ... An der quadratisch angeordneten wursttheke sah ich gratisproben von irgendwelchen dingen, und wie das nun mal so ist mit Dem Deutschen: der schaufelt sich gerne die proben rein und kauft trotzdem nichts. Dieses naturgesetz wurde dann auch prompt bestätigt, wie ich beobachten konnte. Ich schob meinen einkaufswagen vorbei und bemerkte erstaunt, dass diese theke dort Antipasti anbot: Oliven, eingelegtes oder gebratenes gemüse, meeresfrüchte.

Schon abgedreht und vorbeigehend, hörte ich plötzlich die liebliche stimme der verkäuferin hinter der theke sagen "Darf ich Ihnen etwas anbieten, mein Herr?". Ich drehte mich um - und sah eine unglaublich hübsche dunkle schönheit. Entweder indischer oder persischer abstammung. Wahnsinnig weiße und regelmäßige zähne, braune augen, edles gesicht - einfach zum verlieben auf den zweiten blick.

Ich ging etwas zurück und in ihre richtung. Sie bot mir eine probe "Curry-Krebsfleisch" an: eine ganze, riesige krebsklaue. Sie schmeckte köstlich. Also fragte ich noch kurz nach dem preis, bevor ich mir eine packung voll machen ließ. Dann ließ ich mich von dieser schönheit zu den oliven beraten. Stets gab sie mir von allem angefragten eine probe, und ich kaufte jeweils eine packung voll, ohne vorher den preis zu erfragen. Am ende meines kaufrausches fragte sie mich noch, ob ich etwas besonders mögen oder noch nicht kennen würde - das ginge dann auf's haus. Ich nahm an, sie wollte mir noch eine kleine probe quasi zum munde führen und entschloß mich für die Antipasti. Sie nahm erneut eine ganze schale und machte sie randvoll, ehe sie sie in den beutel mit den anderen schalen tat und dann mit dem preisschild zutackerte. Ich war beeindruckt über soviel service und freundlichkeit, vor allem weil sie ehrlich und sympathisch herüberkam. Ich bedankte mich höflich und versprach wiederzukommen.

Danach kam die brutale realität: an der grilltheke, an der ich Spareribs und einen Broiler zu erwerben hoffte, stand ein echter Berliner. Der ranzte mich an, ohne mich mit seinem arsch anzuschauen, was ich denn haben wolle. Ich entschied mich für den mickrigen Broiler und noch eine putenkeule - der rest des kümmerlichen grillangebotes war eh nicht zu identifizieren, und so bezahlte ich und verzichtete auch auf ein "Aufwiedersehen", da Der Deutsche mich keines weiteren wortes oder blickes gewürdigt hatte.

Nachdem ich das gebäude verlassen hatte, dachte ich darüber nach, wieso Der Deutsche eigentlich immer grundsätzlich arbeitsunwillig, unfreundlich, denunziatorisch und ein arschloch sein musste, während Der von ihm stets angepinkelte Ausländer immer arbeitswillig, freundlich und serviceorientiert war, obwohl er in der regel weniger lohn als Der Deutsche erhält.

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