kotzblog

Seit gestern sind wir dank des ehrwürdigen einsatzes vom deutschen EU-Kommissar Günther Verheugen einen schritt weiter: standard-verpackungsgrößen gibt es in der EU nicht mehr. Weil der verbraucher ja individuelle wünsche habe, die die industrie gerne erfüllen möchte, ist gestern die alte verpackungsverordnung gefallen.

Von jetzt an dürfen größen jeder art angeboten werden, z.b. schokoladentafeln mit 79g für den gleichen preis wie bis Freitag für 100g. Oder kaffee in 450g vakuumpackungen für etwas mehr geld. Ist ja auch gar nicht schlecht, das kennen wir ja schon von der eiscrème, die schon lange von 1000 ml auf 900 ml geschrumpft ist bei optisch gleich großer packung.

Bei dieser revolutionären idee Verheugens grübelte ich kurz über zwei völlig unwichtige dinge:

Ist da nicht zu befürchten, dass der verpackungsmüll drastisch zunehmen wird, da die hersteller sicherlich dem konsumenten vorgaukeln wollen, es wäre gleich viel inhalt in der gleich teuren verpackung drin?

Ist es ein zeichen großer intelligenz von den hochbezahlten EU-beamten so eine richtlinie abzusondern, wenn die finanzkrise gerade die menschen verunsichert? Ich bin faul, deshalb werde ich im laden nicht nachrechnen, ob die schokolade jetzt um 23% teurer ist als vorher, sondern werde eben weniger davon kaufen.

Auf eine solch dämliche industrielobby-idee sind bis jetzt nicht mal die amerikanischen superkapitalisten gekommen. Danke SPD-Günther Verheugen.