Dienstag, 5. Juni 2007
"leben heißt sterben lernen" - so rocko schamoni und so ich, mit der ergänzung, dass wir den tod schon mit dem ersten atemzug aufsaugen, das leben letztendlich ein langsamer zerfallsprozess ist und uns (menschen) mehr oder weniger geistige kraft gegeben wurde, um diesen zerfallsprozess möglichst individuell zu gestalten. glücklich leben heißt dann vielleicht auch glücklich sterben (wer kann das schon abschließend beweisen?), daher kommt wohl auch der spruch "carpe diem", nutzen wir also den tag, tun großes und befriedigen uns also damit im kleinen, in unserem leben, dem persönlichen zerfall.

was dazu gehört, kann man allerdings nicht genau sagen. oder? steinwürfe gegen polizisten? einkaufstouren im mediamarkt? pornoproduktionen? nine to five - festanstellung? familie? alles irgendwie und je näher man seinen geist am massengeschmack geparkt hat, umso weniger denkleistung muss man beanspruchen, um seinen persönlichen zerfall auszugestalten. doch, lebt man dadurch länger? verlängert das mitschwimmen im strom der verallgemeinerung das leben, vielleicht weil man seltener aneckt und wenig mit persönlichen problemen zu tun hat? nein, der zerfall ist unaufhaltsam und unabhängig von der eingesetzten denkleistung. der geist dient nur der ausgestaltung und wenn sie ihn nicht benutzen, dann leben und sterben sie eben unerfüllt. und das schöne ist: es interessiert niemanden!

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